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Delfin in der Eckernförder Bucht

Pressemittteilung des ITAWs (Institut für terrestrische und aquatische Wildtierforschung, Büsum) und dem Ostsee Info Center in Kooperation mit weiteren Akteuren aus dem Bereich Meeressäuger

 

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Seit einigen Wochen hält sich ein Gemeiner Delfin (Delphinus delphis) in der Eckernförder Bucht auf. Da es vermehrt zu Fragen kommt und Gerüchte entstehen, haben wir für Sie die Fakten und die aktuelle Lage zusammengefasst.

Es ist ein weltweites Phänomen, dass einzelne Delfine unterschiedlicher Arten in Buchten und Flussmündungen auftauchen und dort für Wochen oder Monate bleiben. Warum diese Delfine dies tun, ist unbekannt. Es kursieren verschiedene Theorien. Eine häufige Annahme ist, dass anfänglich ein attraktives Nahrungsangebot eine Rolle spielen könnte. 

Bei dem Delfin in der Eckernförder Bucht handelt es sich um ein jüngeres Weibchen. Seitdem das Tier erstmals beobachtet wurde, hat es Hautveränderungen entwickelt. Solche Veränderungen werden weltweit auch bei anderen einzelnen Individuen beobachtet. In der Regel werden sie durch Infektionserkrankungen hervorgerufen. Auslöser können beispielsweise Viren wie Pockenviren sein, die zu diesen sogenannten „Tattoo-Läsionen führen. Sekundär können Bakterien oder Pilze die Haut zusätzlich infizieren. Häufig werden derartige Erkrankungen durch Stress und eine geschwächte Immunabwehr begünstigt. Auch Umweltchemikalien werden als einer der begünstigenden Faktoren diskutiert. Solange diese Delfine keine anderweitigen gesundheitlichen Probleme haben, können sie sich von diesen Hautläsionen, die meistens in der obersten Hautschicht bleiben und schlimm aussehen, erholen.

Bei dem Delfin aus der Eckernförder Bucht haben sich die Veränderungen im Laufe der Zeit ausgebreitet und sind zum Teil auch tiefer geworden. Es scheint aber dennoch so, dass sie immer noch auf die oberste Hautschicht (Epidermis) beschränkt sind und nicht in das darunter liegende Unterhautfett (Blubber) reichen. Der Blubber ist eine mehrere Zentimeter dicke Fettschicht bei Walen und Robben. Auch blutende Wunden konnten bisher nicht entdeckt werden, sodass die Hautschädigungen das Tier bisher nicht sehr schwerwiegend zu beeinträchtigen scheinen. Eine Möglichkeit, das Tier zu behandeln, besteht leider nicht. Unter Umständen leidet das Tier unter Juckreiz, weshalb es häufiger an der Tonne zu sehen ist. Ansonsten macht der Delfin einen agilen Eindruck und auch der Ernährungszustand erscheint weiterhin gut.

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Wichtig ist, das Tier nicht zu stressen und es respektvoll in Ruhe zu lassen. Der Delfin ist ein wildes und freilebendes Tier, das seinen jetzigen Aufenthaltsort freiwillig gewählt hat und möglicherweise auch wieder verlässt. Das bedeutet, dass ein Delfintourismus und auch Versuche, das Tier zu vertreiben oder zu fangen unterbleiben sollten.

Ferner gilt zu beachten, dass jedes Wildtier Träger von Krankheiten sein kann, die auf den Menschen übertragbar sind. Allein deshalb sollte grundsätzlich zum eigenen Schutz und zum Schutz des Tieres ein ausreichender Abstand gewahrt werden.

Einen ausführlichen Verhaltenskodex im Hinblick auf die Beobachtung von Walen und Delfinen in Deutschen Gewässern ist folgendem Link zu entnehmen (Verhaltenscodex-Wale-Delfine). Der Verhaltenskodex wurde federführend vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Whale and Dolphin Conservation (WDC) und der Gesellschaft zur Rettung der Delfine (GRD) erstellt und im Jahr 2020 veröffentlicht.

 

 

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Aktuelle Informationen sowie die Gebietskarte finden Sie auf www.fischerleben-sh.de und auf den Seiten des Ostsee Info-Centers.

 

 

 

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