Freiwillige Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten
Die Ostsee-Fischer Schleswig-Holsteins wollen den Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten vor dem Ertrinken in Stellnetzen verbessern.
Dazu unterzeichneten der Landesfischereiverband und der Fischereischutzverband gemeinsam mit dem damaligen Umweltminister Schleswig-Holsteins Robert Habeck Ende 2013 die freiwillige Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten. Kernpunkte sind eine deutliche Verringerung der Stellnetzfläche in den Sommermonaten Juli und August, der Einsatz des Schweinswal-Warngerätes PAL, ein anonymisierter Abholdienst für ungewollt beigefangene Schweinswale und die Meidung der Hauptfraßgebiete von tauchenden Meeresenten. Gleichzeitig ist es das Ziel der Vereinbarung, der zu Schleswig-Holstein gehörenden handwerklichen Küstenfischerei eine Existenzgrundlage für die Zukunft zu erhalten.
In den vergangenen neun Jahren haben die Vertragspartner gezeigt, dass sich Schutz und Nutzung nicht zwangsläufig widersprechen. So wurde kontinuierlich weiter gemeinsam an Verbesserungen gearbeitet. Um dies fortzusetzen wurde die Vereinbarung zuletzt im Oktober 2022 für weitere vier Jahre bis Ende 2026 verlängert.
Das Ostsee Info-Center Eckernförde koordiniert die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen.
Die Vereinbarung im Überblick
Kürzere Netze zum Schutz der Wale
Um Schweinswale zu schonen, reduzieren die Fischer im Juli und August – der Kalbungszeit der Tiere – ihre Stellnetzlängen. Mehr dazu…
Fischer arbeiten mit PAL für den Wal
Der PAL imitiert die Warnlaute der Schweinswale. Sie werden aufmerksam, intensivieren ihre Echoortung und können so die Netze besser wahrnehmen und ausweichen. Mehr dazu…
Die Entenampel
Um tauchende Meeresenten zu schonen, beteiligen sich die Stellnetzfischer an einem Warnsystem und meiden Gebiete, in denen die Enten nach Nahrung tauchen und rasten. Mehr dazu…
Nutzen und Schützen verbinden
Die handwerkliche Fischerei gehört zur schleswig-holsteinischen Küste. Statt auf Verbote und gesetzliche Regelungen setzt die freiwillige Vereinbarung auf gegenseitiges Verständnis, Kommunikation und verantwortungsvolles Handeln aller Beteiligten.